Vier Pässe Tour 1998 - Kurvenhatz im Alpenland

An den Start dieses Mehrdisziplinen-Renn-Events gingen je zwei 3- und 4-Zylinder Maschinen. Es galt sich sowohl im klassischen Rundstrecken- und Bergrennen als auch in Rallye ähnlichen Wertungsprüfungen zu beweisen.

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Startvorbereitungen

Das Quartett traf sich am Grenzübergang in Waldshut. Die beiden Triumphs (eine orange 750er Trident mit diversen Verfeinerungen und die wohl bekannte 900er Sprint in blau) reisten artgerecht am Morgen über die A81 im Volllastbereich an. Die Vertreterin der Hubraumzwerge, eine YAMAHA XJ 600 Diversion, und die oversized Kawasaki 1100 GPZ (ABS) nutzten profan den Autoreisezug bis Tingen für die Anreise aus dem hohen Norden der Republik. Trotz des erbrachten Einsatzes auf der Bahn, konnte sich keine der beiden Triumphs den besten Platz im Fahrerlager in Waldshut sichern.

Nach einer kurzen Fahrerbesprechung ging es immer tiefer in die Schweiz hinein und gleich in die erste Wertung.

Wertung Stage 1:

Diversion

Sprint

GPZ

Stage 1: Gleichmässigkeitsfahrt

Diversion am Gleiten

So führte erst mal die GPZ den Tross über die schweizerische Ebene bis zum Vierwaldstätter See an, wobei die XJ recht schnell ans Ende der Gruppe durchgereicht wurde. Am idyllischen Ostufer des Sees ging es dem Etappenziel entgegen eilend Richtung Süden weiter. Von Zeit zu Zeit wurde eine Zigarettenpause für den Tridenttreiber eingelegt, bis die XJ wieder in Sicht war. Am Stagezeil in Andermatt, welches auch gleich als Basislager diente, angekommen, zeigte sich die Schlauheit des Yamahatreibers, da er diese Wertung durch pausenloses dahin gleiten für sich entscheiden konnte.

Wertung Stage 2:

GPZ

Sprint

Trident

Stage 2: Rundstreckenrennen

Am nächsten Morgen ging es nun im neutralisierten Rennen in dichter Formation in Richtung der 4 Pässe, von denen in diesem Rennen nur drei gefahren wurden, weiter.

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Mal wieder Gelbphase

Hinter Hospental wurde das Rennen freigegeben. Die GPZ ging dank ihres Hubraumvorteils gleich wieder in Führung. Die blaue Sprint konnte sich aber im Windschatten halten. Die Trident musste leicht, die Diversion aber reichlich abreisen lassen. Durch diverse Gelbphasen wurde das Feld über den Furka, Grimsel und Susten immer wieder zusammen geführt, sodass der Rennausgang bis zum Schluß von den Protagonisten offen gestaltet werden konnte. Es gelang der Sprint jedoch nicht aus dem Windschatten heraus attackieren zu können, sodass sich hier die grossvolumige GPZ verdient den Sieg in Andermatt sichern konnte.

Wertung Stage 3:

GPZ

Trident

Sprint

Stage 3: Bergrennen

Der Berg ruft

Mittags im Fahrerlager beklagte der Tridenfahrer ein mangelndes Vertrauen in die Fahrzeugfront, wodurch der enttäuschende 3 Platz auf der Rundstrecke zu erklären war. Da man sich unter Markenkollegen hilft, wurden für das Bergrennen den Oberalppass hinauf und wieder hinunter die Triumphs getauscht. Wieder zeigte sich die GPZ dank ihres durchzugstarken Motors und des technischen Schnickschnacks an der Bremse als unbesiegbar, doch die Trident konnte sich vom ursprünglichen 3. Platz an die zweite Position vorarbeiten. Der Sprintfahrer konnte den ungewohnten Hubraumzuwachs für sich nicht nutzen und musste sich wieder mit dem letzten Platz auf dem Treppchen begnügen. Die Diversion ging auch hier auf Nummer sicher und konnte trotz materialschonender Fahrweise den 4. Platz erringen.

Wertung Stage 4:

Sprint

GPZ

Trident

Stage 4: Schlechtwegeetappe

Um die Belastbarkeit von Mensch und Maschine abzuprüfen, wurde am nächsten Morgen der Sankt Gotthard-Pass mit seinen Kopfsteinpflasterserpentinen gefahren. Der Start musste verzögert werden, da die Trident die technische Abnahme nicht bestand. Im Fahrerlager entwickelte das Boxenteam eine halbe Stunde lang Hektik um die Lichtanlage der völlig verbauten Front wieder in Gang zu setzen. Die Diversion war auf dieser Etappe mit ihrer Reifenwahl (Macadem) absolut chancenlos, sodass wieder GPZ und Sprint um den Sieg kämpften. Diesmal konnte sich das leicht bessere Fahrwerk der Sprint gegen die Drehmomentkurve der GPZ durchsetzen. Bei der Trident machte sich das Urlaubsgepäck negativ bemerkbar, sodass eine bessere Platzierung nicht zu realisieren war als wieder Platz 3. Enttäuscht gab der Tridendfahrer daher auf und verabschiedete sich an der Grenze Richtung Italien in den Urlaub.

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Dezimiert nach Hause

Siegerehrung

Nur noch zu dritt ging es neutralisiert über den Nufenen, wieder den Grimsel und den Susten dem Klausenpass entgegen. Hinter dem Klausen wurde beim Mittagessen das Ergebnis ausdiskutiert und als irrelevant abgehakt. Da das Event jedem Rennfahrer Spaß gemacht hat, waren auch alle Sieger. Der Weg in die Heimat war links am Bodensee entlang auch leicht gefunden und abgespult.